Hamburg als Drehscheibe des Mädchenhandels?
Auf den Tag genau - A podcast by Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich

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Große Häfen wie der in Hamburg sind nicht nur gigantische Warenumschlagplätze; sie stehen immer auch im Verdacht, Schauplatz zwielichtiger Geschäfte zu sein. So munkelte man in den 1920er Jahren – und vermutlich auch häufig vorher und nachher –, die Hansestadt sei zu einer prominenten Drehscheibe internationaler Menschenhändler-, insbesondere Mädchenhändler-Ringe geworden, und ein Bericht der Regierung Schleswig heizte diesen Verdacht offenbar zusätzlich an. Nicht wenige Zeitungen mischten ihrerseits bei dieser auflagenträchtigen Spekulation mit. Nicht so der Hamburger Anzeiger. In einem Kommentar vom 20. März 1925 gibt man sich dort eher skeptisch gegenüber den drastischen Gerüchten und Zahlen, appelliert abschließend aber auch für Umsicht und Achtsamkeit. Es liest Rosa Leu.