6.6.1 Die Seligpreisungen – Teil 1 (Mt 5,3-10)

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Wie zynisch das klingt: »Glückwunsch, dass Du pleite bist.« »Glückwunsch, dass Du krank bist.« So zynisch muss auch der Beginn der Bergpredigt Jesu für seine Zeitgenossen geklungen haben. Die beginnt mit »Selig sind, die geistlich arm sind. Selig sind ...«. Dieses fromme Wort »selig« bedeutet korrekt übersetzt: »zu beglückwünschen sind ...«. Und dann geht es weiter damit, warum all diese Armen, Verfolgten, Hungernden angeblich so gut dran sind. Die Seligpreisungen sind einer der provokativsten Texte der Bibel, und Siegfried Zimmer seziert sie hier Satz für Satz. Die Seligpreisungen richten sich nicht allein an Christen oder Juden. Sondern an alle. In allen Ländern und Religionen sind Menschen arm, hungrig, verfolgt. Jeder, egal ob Christ, Jude, Buddhist, Muslim oder Atheist kann sich angesprochen fühlen. Mit diesen ersten Worten seiner programmatischen Rede holt Jesus die aus dem Dreck, die von niemandem beachtet werden. Und gibt denen ihre Würde zurück, die sich wertlos fühlen. Sie enthalten keine Gebote, keine Drohungen, kein »wenn, dann«, sondern bedingungslose Versprechen. Sie prägen sich direkt ein, und wenn es Musik dazu gäbe, wären sie ein Ohrwurm. Wer sie versteht, versteht die Botschaft Jesu. Deswegen lohnt es sich, genau hinzuhören.

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