Walle Sayer: „Das Schöne am Schreiben ist, dass man es nicht planen kann“

SWR2 am Samstagnachmittag - A podcast by SWR - Saturdays

Er ist eine feste Größe in der deutschen Lyriklandschaft - der Dichter Walle Sayer feiert in seinen Texten die Kunst der Reduktion. Sein Leitspruch: „So wenig wie möglich sagen und so viel wie möglich erzeugen“. „Das Zusammenfalten der Zeit“ Die Erzählminiaturen in Walle Sayers neuem Band beschäftigen sich mit der Schönheit des Augenblicks ebenso wie mit der Vergänglichkeit. Momente zwischen dem Jetzt und der Ewigkeit, ganz alltäglich und doch poetisch aufgeladen. Ein zentrales Kapitel in diesem Band dreht sich um das Alter, das Altwerden, das Leben am Ende der Tage. Knorrige Hände streifen über den Heimkater, eine 83-Jährige feiert Kindergeburtstag: es sind zarte und doch zugleich kummervolle Momente. Das Schreiben beginnt mit dem Sehen Sein Schreibtisch steht in einem alten Bauernhaus in Horb am Neckar. Doch mindestens einmal im Jahr zieht Walle Sayer für ein paar Wochen aus, um sich anderswo in Klausur zurückzuziehen, um die innere Ruhe zu finden, die er für den Alltag braucht. Die Suche nach dem Herausragenden, nach dem schillernd Schwebendem begleite ihn auf Schritt und Tritt, erzählt er in SWR2, lange bevor Papier und Bleistift aus der Schublade kommen. Und dann sitzt man wie ein Anfänger immer wieder neu vor dem weißen Blatt, meint der Dichter. Auch als Kellner macht der Dichter eine gute Figur Als freier Autor hat Walle Sayer gelernt, sein Leben auf mehrere Standbeine zu stellen. Er hat im Altersheim als Nachtwache gearbeitet und im Bioladen an der Kasse gejobbt. Noch heute arbeitet er jeden Donnerstag als Kellner in einer Kulturgaststätte. Für den Dichter eine ganz andere Art von Lebensbühne: „Erfahrungswelten, die für mich einen ganz großen Wert haben“, betont Walle Sayer. Walle Sayer, Das Zusammenfalten der Zeit, Kröner Edition Klöpfer 22 Euro

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