„Beschwörung durch Lachen“ von Velimir Chlebnikov

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Lyrik als Protest – das kennen wir in der deutschen Literatur vor allem aus der Zeit des Ersten Weltkriegs: Der Pfälzer Dichter Hugo Ball begründete zusammen mit anderen Lyrikern den Dadaismus. Sie erfanden eine Nonsens-Sprache, die ihren durchaus politischen Inhalt mehr durch Klänge und Assoziationen transportiert und sich dabei nicht an grammatikalische Normen und Traditionen hält. Diese Dichter wollten nicht in der ihrer Meinung nach kriegsverherrlichenden Sprache der Regierenden schreiben. In Russland gab es diese lyrische Form des Protests bereits zehn Jahre bevor in Deutschland das erste Dada-Gedicht erschien. Sie fand ihren Ausdruck in der Bewegung des russischen Futurismus, zu deren wichtigsten Vertretern Velimir Chlebnikow gehört. Sein berühmtestes Gedicht aus dem Jahre 1909 wurde unter anderem von Hans Magnus Enzensberger übersetzt und trägt den deutschen Titel „Beschwörung durch Lachen“.

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