Jenseits von Eden (11/16)

NDR Hörspiel Box - A podcast by NDR

Hörspielserie nach dem gleichnamigen Roman von John Steinbeck. Folge 11: Charles hinterlässt ein Testament mit Sprengkraft. Caleb lauscht an der Tür und erfährt die Wahrheit über seine Mutter. Produktion: NDR 2021. Alle Informationen zu Cast und Mitwirkenden finden Sie unter: www.ndr.de/jenseitsvoneden INHALT: "Lieber Bruder Charles, Du wirst erstaunt sein, nach so langer Zeit von mir zu hören. Ich hatte öfter vorgehabt, Dir zu schreiben, aber Du weißt ja, wie man so etwas immer wieder verschiebt." – Nach all den Verwerfungen sehnt sich Adam nach seinem Halbbruder und lädt ihn nach Kalifornien ein. Dort hält nun der technologische Fortschritt Einzug: Der Kaufmann Will Hamilton bringt Adam Trask sein erstes motorisiertes Gefährt, Henry Fords Model T, dessen komplexe Bedienung einiges an Gedächtnisleistung abverlangt. Nach der Einführung erhält Adam einen Brief aus Connecticut: Sein Bruder ist nach langem Leiden verstorben. Für das Studium der Fußnoten warten Adam und Lee bis die Zwillinge im Bett sind. Charles’ Nachlassverwalter teilen amtlich mit, dass Adam und Kate das Vermögen seines Bruders zu gleichen Teilen erben. Caleb lauscht an der Tür und erfährt in jener Nacht, dass seine Mutter noch lebt! Jenes Testament scheint aus Kates Sicht ein Täuschungsmanöver Adams zu sein. "Du weißt Bescheid über das Böse im Menschen, aber du weißt nichts, absolut nichts von allem andern. Du siehst nur die eine Seite und bist überzeugt, dass das alles ist," entgegnet Adam, der nur dem letzten Willen seines Bruders entsprechen will. Wütend bleibt Kate in ihrem Zimmer zurück, was aufgrund ihrer Paranoia bald der letzte Zufluchtsort der einsamen Frau werden soll. John Steinbeck stellt diesem letzten Aufeinandertreffen von Adam und Kate eine berühmte Passage voran, die sich, wie er meint, auf alle Geschichten anwenden lässt: "Wir haben nur eine einzige Geschichte. Alle Romane, alle Gedichte sind begründet auf den nie endenden Wettstreit in uns selbst, den Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen. Und das Böse, soviel weiß ich, muss sich immer wieder neu erzeugen, während das Gute unsterblich ist. Das Laster trägt immer ein neues, frisches, junges Gesicht, während die Tugend ehrwürdiger ist denn alles auf der Welt."

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