6 | Klaus Störtebeker

Lern Deutsch mit Wikipedia & Co. - A podcast by Christian Leuschner

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Über Klaus Störtebekers Leben ist wenig bekannt. Vielleicht kam er aus Norddeutschland. Der Name Störtebeker war ein Beiname: Angeblich konnte Klaus in einem Zug vier Liter trinken, also gut den Becher stürzen. Daher nannte man ihn "Stürz den Becher". Auf Plattdeutsch heißt das dass "Störtebeker". Klaus und seine Leute halfen dem König von Schweden. Der kämpfte damals gegen Dänemark. Als der König nur noch die Hauptstadt Stockholm hatte, versorgte Klaus ihn mit Essen. Wegen solcher Vorräte nannte man Klaus und andere Seeleute Vitalienbrüder. Vitalien oder Viktualien heißt so viel wie Lebensmittel. Nach dem Krieg wurde Klaus ein Pirat, der Schiffe überfiel. Die Hanse und einige niederländische Städte haben daher versucht, ihn zu fangen. Er und seine Leute nannten sich Likedeelers. Das bedeutete, dass sie ihre Beute gleich oder gleichberechtigt untereinander aufteilten. Über das Ende von Klaus gibt es nur Legenden, wie ein Buch aus dem Jahr 1435. Angeblich haben Schiffe aus Hamburg ihn vor der Insel Helgoland gefangen und nach Hamburg gebracht. Dort hat man ihn und seine 72 Freunde im Jahr 1401 hingerichtet. Der Legende nach bat Klaus um Gnade für ihn und seine Leute. Er würde Hamburg eine lange Goldkette schenken, die um die gesamte Stadt reicht. Dann bot er noch etwas an: Nach seiner Enthauptung werde er an seinen Freunden vorbeigehen, bis er umfällt. Diejenigen, an denen er vorbeigekommen ist, sollten verschont werden. Als er dann an elf Seeräubern vorbeigekommen war, hat der Henker ihm angeblich ein Bein gestellt. Aber die elf Freunde wurden dann trotzdem enthauptet, genau wie die anderen. Heute zweifeln Fachleute an vielem, was man über Klaus Störtebeker verbreitet hat. Man weiß heute von einem Johann Stortebeker aus Danzig. Im Jahr 1400 wurde er Vitualienbruder, und im Jahr 1413 begann er, für den König von England zu kämpfen. Den Klaus Störtebeker, von dem die Legenden erzählen, hat es vielleicht gar nicht gegeben. In Norddeutschland gibt es Städte und Gegenden, in denen man heute mit dem Namen des legendären Seeräubers Werbung macht. Touristen hören gern schaurige Geschichten. So gibt es in Ralswiek auf der Insel Rügen jedes Jahr die Störtebeker-Festspiele mit einem Theaterstück über den Piraten. Nach Klaus Störtebeker hat man Schiffe ebenso wie eine Biersorte benannt. Es gibt Lieder, Gedichte, Romane und Filme über den Piraten. In vielen Städten sieht man Denkmäler oder Gedenktafeln für einen Mann, den es so vielleicht nie gab. SCHLÜSSELWÖRTER: bat um Gnade (asked for mercy) der Beiname (nickname) die Beute (loot) Denkmäler (monuments) diejenigen (those guys) ein Bein stellen (to put a leg up) enthauptet (decapitated) Fachleute (professionals) Festspiele (festivals with theatrical play) Gedenktafeln (plaques) Gegenden (areas) die Hanse (Hanseatic League, an alliance of merchants in the Middle Ages) der Henker (hangman) hingerichtet (executed) in einem Zug (in one go) kämpfen (to fight) Klaus Störtebeker (“Klaus throw down the cup” in Flat German) Lebensmittel (foods) die Legende (legend) schaurig (scary) der Seeräuber (corsair) das Theaterstück (theatrical play) umfallen (to fall over) verschont (spared) versorgte (supplied) vorbeigehen (to walk by) Vorräte (stocks) die Werbung (advertisement) zweifeln (to doubt) german-stories.com DEUTSCHUNTERRICHT: chris-german.setmore.com Dieser Podcast ist unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 zu erhalten und wurde verändert. Link zum Artikel

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