11 | Hanse

Lern Deutsch mit Wikipedia & Co. - A podcast by Christian Leuschner

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Im Mittelalter reisten Kaufleute von Ort zu Ort, um Waren billig einzukaufen und teuer zu verkaufen. Die Reisen waren aber sehr gefährlich, weil es noch keine richtige Polizei gab. Darum schlossen sich Kaufleute in Vereinen oder Bündnissen zusammen. Heute weiß man nicht mehr genau, wie die Hanse entstanden ist. Das Wort bedeutet so viel wie Schar oder Gefolgschaft. Um das Jahr 1150 kam es wohl zu einer Hanse von Kaufleuten, vor allem im Norden von Deutschland. Hundert bis 200 Jahre später aber wurden auch ganze Städte Mitglied in der Hanse. Sie wollten sich schützen. Außerdem hatten in vielen Städten sowieso die reichen Kaufleute die Macht. Es gab auch Hansetage. Das waren große Treffen der Kaufleute und Städte. Die Hanse war aber kein richtiger Verein oder Staat. Die Städte blieben frei, das zu tun, was sie wollten. Kaufleute haben ihre Waren am liebsten gleich dort verkauft, wo sie gebraucht wurden. Darum gründeten sie sogenannte Kontore. Ein Kontor ist ein Haus oder Ort, an dem Kaufleute sich aufhalten konnten und andere Kaufleute kennenlernten. Das erste Kontor haben Deutsche in Flandern errichtet. Auch in London, später sogar in Norwegen und Russland gründete man Kontore. Für die damalige Zeit lagen solche Städte weit entfernt. Es war sehr hilfreich für einen Kaufmann, wenn er im Kontor übernachten konnte und dort sicher vor Räubern war. Außerdem sorgte die Hanse dafür, dass die Wege sicherer wurden. Wer mit dem Schiff über die Ostsee oder Nordsee reiste, musste immer Angst vor Piraten haben. Kaufleute und Städte der Hanse haben Geld gegeben, um Piraten zu bekämpfen. Schiffe von Hansestädten haben sogar Kriege geführt, zum Beispiel gegen den König von Dänemark. Die wichtigsten Städte lagen in Norddeutschland, an der Küste oder an großen Flüssen. Vor allem denkt man heute an Lübeck an der Ostsee, aber auch an Hamburg, Bremen, Rostock und Köln. Einige Städte liegen heute gar nicht mehr in Deutschland, wie Danzig in Polen oder Kaliningrad in Russland. Am Ende des Mittelalters wurde die Hanse immer unwichtiger, denn die Europäer entdeckten Amerika. Der Handel im Norden von Deutschland, mit der Ostsee, war darum nicht mehr ganz so bedeutend. Ein Grund war aber auch, dass die Fürsten damals mächtiger wurden. Ein Herzog oder Bischof konnte nun in einem Gebiet bestimmen. Heutzutage nennt eine Stadt sich Hansestadt, weil sie stolz auf ihre Geschichte ist. Außerdem hört es sich gut an: Man hofft, dass auf diese Weise mehr Touristen von der Stadt erfahren. Sie haben nicht mehr Rechte als andere Städte auch. SCHLÜSSELWÖRTER: Kaufleute (merchants) das Mittelalter (middle Ages) Vereine (societies; associations) Bündnisse (alliances) die Schar (crowd) die Gefolgschaft (allegiance) die Macht (power) frei (free) die Ostsee (Baltic Sea) Fürsten (princes) der Herzog (duke) der Bischof (bishop) bestimmen (decide) gebraucht wurden (were needed) Kontor (wholesale organization) Flandern (Flanders) Räuber (robber) Polen (Poland) LERN DEUTSCH MIT GESCHICHTEN: german-stories.com DEUTSCHUNTERRICHT PER VIDEOANRUF: chris-german.setmore.com UNTERSTÜTZ MICH: Paypal donate Dieser Podcast ist unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 zu erhalten und wurde von mir verändert. Link zum Artikel

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