Human Writes Watch - Das Making Of - E36 - Saison 20/21
FUSSBALL MML - A podcast by Micky Beisenherz, Maik Nöcker, Lucas Vogelsang
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Leute, heute ging es endlich mal wieder um jene Dinge, die uns besonders am Herzen liegen. Das Fernsehen und die alte BRD. Zwei alte Bekannte, die noch immer beste Unterhaltung bieten, sobald sie aufeinandertreffen. Auf Jagdschlössern. Oder in der bunten Kulisse der Sportschau. Weshalb wir uns am Wochenende, so hieß das früher, viereckige Augen geholt haben, weil wir, schlicht und ergriffen, nicht wegschauen konnten. Denn dort im Fernsehen saß plötzlich Jochen Breyer mit Uli an einem breiten Holztisch, um über Dietmar Hopp zu sprechen. Über das Hurensohn-Spiel, die Geste des Jahres in Sinsheim, die Eskalation im Konflikt mit den Ultras. Und Hoeneß schaute ihn an, den jungen Kollegen, in den kleinen Augen schon wieder die Hitze vergangener Duelle, in der Stimme das überhebliche Schnarren des Welterklärers, die ganze Abteilung Attacke in jeder Geste, und sprach dann einen der vielleicht schönsten Sätze über den Journalismus, den je ein Bayern-Manager gesprochen über Journalismus hatte. Seine ganz eigene, fast hintersinnige Definition eines ganzen Berufsstandes. Ihr macht euch das zu einfach, sagte er also, ihr versucht immer, beide Seiten zu verstehen. Und sah dabei aus wie ein übermüdeter aber dennoch zu allem entschlossener Pate, der nach dem Interview gleich auf den Hof von Thomas Müller gefahren ist, um sich einen Pferdekopf zu besorgen, den er Breyer bei nächster Gelegenheit unter das Kopfkissen legen wird. Dann folgte ein harter Schnitt. Dann nahmen wir die Fernbedienung in die Hand und wechselten den Kanal. Denn in der ARD schauten sie noch einmal noch weiter zurück. Auf 50 Jahre Tor des Monats. Mit allen erdenklichen Schnipseln und Zwischentönen. Mit fragwürdigem Liedgut und einem Nierentisch-Machismo, den man fast schon vergessen hatte. Absolutes Highlight dabei der Besuch bei Jürgen Wegmann, der immer noch die Kobra ist, und im Gym eines befreundeten Physiotherapeuten von seinen Übungen mit Bruce Lee erzählte, wobei er tatsächlich aussah wie die ungesunde Mischung aus William Zabka als Johnny Lawrence und Wotan Wilke Möhring als Method Actor in Lammbock. Schmal wie ein Gelenk und schnell wie ein Schatten. Vorher aber hatten die Archivare bereits einige Perlen der Peinlichkeit aus der Klamottenkiste geholt, die noch einmal zeigen sollten, wie Männer in bunten Sakkos früher noch Frauen in bunten Trikots begegnet sind. Fast 50 Jahre her. So wurde die damalige Starspielerin Beverly Ranger, auf Jamaika geboren und in London aufgewachsen, damals im Studio nicht nur von Ernst Huberty, sondern auch mit einem 50er-Jahre Gassenhauer empfangen, dessen Text man mindestens einmal gehört haben muss, um ihn zu glauben. Schön und kaffeebraun. Sind alle Frau’n In Kingston Town. Und weil das allein noch nicht reicht, gibt es hier zum Abschluss noch die Laudatio eines anderen Sportschau-Moderators zum ersten weiblichen Tor des Monats überhaupt, geschossen von Bärbel Wohlleben, 1974. Im Wortlaut jetzt, für euch also von den Lippen des Fernsehens abgepaust: Da habe ich gesehen, Sie hamm ja wirklich schon, das klingt so ein bisschen naiv, wenn ich das so sage, aber man ist ja erstaunt als Mann, richtige fußballerische Bewegungen. Das sieht alles sehr nett aus. In diesem Sinne: Viel Spaß mit der neuen Folge! + + + + Sichere Dir jetzt mit dem Code MML einen 50 Euro Gutschein für einen Online Shop Deiner Wahl. Alle weiteren Infos zu Chancen und Risiken der Geldanlage unter www.visualvest.de/mml ! + + + +