Wie cool ist die Cebit? - Folge 3

FAZ D:ECONOMY - A podcast by Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z. - Fridays

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Man muss nicht gleich alle Social-Media-Accounts löschen, wie es Jaron Lanier, einer der Eröffnungsredner in Hannover fordert. Wenn auf der Cebit in Hannover aber etwas funktioniert hat, dann war es der radikale Wandel. Das ist eine spannende Erfahrung, aus der man auch im übertragenen Sinne Lehren für den Umgang mit einer technischen Disruption wie der Digitalisierung ziehen kann. Denn überall dort, wo sich die Aussteller wirklich auf das neue Konzept eingelassen haben, Konferenz und Technikfestival für eine jüngere Zielgruppe miteinander zu verbinden, ist es aufgegangen. Und überall dort, wo auch die Cebit 2018 noch immer den Muff der vergangenen 30 Jahre geatmet hat, lag die Lähmung früherer Veranstaltungen schwer in der Luft. Was folgt daraus? Die Cebit ist im Jahr 2018 als völlig neue Messe an den Start gegangen – einerseits. Andererseits gibt es noch eine Menge zu tun, und zwar für alle, die der Messe weiterhin treu bleiben oder sie gar wiederentdecken wollen. Denn noch machen die Aussteller, die nicht kommen, die größeren Schlagzeilen als diejenigen, die sich wirklich etwas Neues überlegen. Das ist schlecht. Die Datev zum Beispiel ist für ihren Mut zur radikal neuen Standgestaltung gewiss belohnt worden, und auch SAP hat mit dem Riesenrad inmitten des Messegeländes zumindest viele Blicke auf sich gezogen. Aber der wahre Wandel hat sich in der Start-up-Halle 27 vollzogen, auf der dortigen Bühne haben zudem die interessantesten Redner präsentiert. Dazu gehörten zum Beispiel der Chef des Roboterherstellers Boston Dynamics oder der KI-Chef des Autokonzerns Daimler. Wenn sie präsentieren, weht ein Hauch von Zukunft durch die Hallen in Hannover – an dieser Stelle muss die Cebit weitermachen.

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