„Juden dürfen nicht ins Schwimmbad gehen, nicht ins Kino und nicht ins Konzert." - #16ESD - Lesung Bärbel Oppenheimer
Ein Stück Deutschland - Der Podcast - A podcast by Corinna Below (Initiatorin & Journalistin) & Carsten Janz (Journalist)
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Dass in der Nacht auf den 10. November 1938 die Nazis auch in Nürnberg Synagogen niederbrannten und die Scheiben jüdischer Geschäfte zu Bruch gingen, empfindet Bärbel Oppenheimer heute als persönlichen Glücksfall. Sonst hätte ihre Familie das geliebte Heimatland nie verlassen. Der Vater ist Besitzer einer Weingroßhandlung und einer Likörfabrikation, Träger des Eisernen Kreuzes, Soldat im Kampf fürs Vaterland. Die Mutter, in Nürnberg geboren, half im Lazarett. „Wir waren immer pro-deutsch eingestellt“, erinnert sich die heute 83jährige Tochter. Dass sie und ihre Schwester dennoch aus Deutschland weg müssen, das ist den Eltern früh klar. „Die Jugend hat keine Zukunft“ heißt es damals. Juden dürfen nicht ins Schwimmbad gehen, nicht ins Kino und nicht ins Konzert. Für Bärbel, die ein kulturell interessiertes Mädchen ist, ist das schlimm. Nach der Reichpogromnacht wird der Vater verhaftet. Fünf Wochen wird er im KZ Dachau festgehalten. Ein Schock für die Familie. Danach setzen sie alles daran aus Nazideutschland so schnell wie möglich heraus zu kommen.