#2 Erkenntnistheoretischer Führerschein | Entscheidung, freier Wille & Strukturdeterminiertheit
Carl-Auer Sounds of Science - A podcast by Carl-Auer Sounds of Science

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In dieser Folge nehmen Andreas Kollar und Fritz Simon den freien Willen unter die erkenntnistheoretische Lupe. Wie entstehen Entscheidungen? Was bedeutet es, strukturdeterminiert zu sein? Und wieso kann ein Hund vielleicht Verkehrsregeln lernen, aber kein selbstfahrendes Auto (noch) autopoietisch sein? Eine erkenntnistheoretische Fahrstunde über Systeme, Beobachter, Verantwortung – und über das befreiende Potenzial von Nichtanpassung. Inhalt dieser Folge: • Was ist ein System? – Vom Topf Kartoffeln bis zum Straßenverkehr • Beobachter als Konstrukteur: Systeme entstehen erst durch Beobachtung • Beobachten = Entscheiden: selektive Wahrnehmung und Aufmerksamkeit • Entscheidungen sind nicht beobachtbar – Verhalten schon • Gilbert Ryle: Augenzwinkern als Kommunikations- oder Körperphänomen • Strukturdeterminiertheit: Warum Reize nicht automatisch Reaktionen sind • Lernen als Kontextverarbeitung: Hunde, Rehe, Pavlovs Hund & die Glocke ohne Klöppel • Maturana & Luhmann: Perturbation, Irritation, Anregung • Selbstorganisation vs. Autopoiese – warum Menschen mehr können als Maschinen • Soziale Systeme: Kommunikation als Element, nicht Personen • Freier Wille als nützliches Konstrukt – oder als Haftungskonzept für das eigene Gehirn • Hans Lieb: Idee vom „zirkulär vernetzten freien Willen“ • Biologisches und kollektives Unbewusstes als doppelte Leitplanken • Entscheidung durch Nichtanpassung: Lernen ohne Scheitern • Der erkenntnistheoretische Schulterblick: Zwischen Kontrolle und Vertrauen Besondere Zitate von Fritz Simon: • „Systeme sind nicht einfach da – sie entstehen erst durch Beobachter.“ • „Entscheidungen kann man nicht beobachten – nur Verhalten.“ • „Alles, was ein Organismus tut, ist durch seine Struktur determiniert.“ • „Entscheidungen treffen sich oft mehr, als dass wir sie selber treffen.“ • „Für die Entscheidung meines Gehirns bin ich bereit, die Haftung zu übernehmen.“ • „Das Unbewusste ist biologisch – das kollektive Unbewusste ist sozial.“ • „Nichtanpassung ist nicht immer Scheitern – manchmal ist es der Beginn von etwas Neuem.“ • „Wenn man zu lange in den Spiegel schaut, fährt man nie los.“ • „Ein selbstfahrendes Auto wäre erst dann autopoietisch, wenn es sich selbst bauen würde.“ • „Frösche haben eine andere Struktur als Hunde – deswegen sprechen sie auch kein Latein.“ • „Man muss sich davon verabschieden, etwas perfekt machen zu wollen. Sonst fängt man gar nicht erst an.“ Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat, abonnieren Sie den Podcast, teilen Sie ihn mit Kolleg:innen und hinterlassen Sie uns eine Bewertung. Fragen oder Anmerkungen? Schreiben Sie mir gerne: [email protected] oder treten Sie der LinkedIn-Gruppe "Der Erkenntnistheoretische Führerschein" für Diskussionen bei. _____________ Folgt auch den anderen Podcasts von Carl-Auer: autobahnuniversität https://www.carl-auer.de/magazin/autobahnuniversitat Blackout, Bauchweh und kein` Bock https://www.carl-auer.de/magazin/blackout-bauchweh-und-kein-bock Cybernetics of Cybernetics https://www.carl-auer.de/magazin/cybernetics-of-cybernetics Genau Geschaut: https://www.carl-auer.de/magazin/genau-geschaut Frauen führen besser https://www.carl-auer.de/magazin/frauen-fuhren-besser Formen (reloaded) Podcast https://www.carl-auer.de/magazin/formen-reloaded-podcast Heidelberger Systemische Interviews https://www.carl-auer.de/magazin/heidelberger-systemische-interviews Zum Wachstum inspirieren https://www.carl-auer.de/magazin/zum-wachstum-inspirieren Zusammen entscheiden https://www.carl-auer.de/magazin/zusammen-entscheiden-2